Nuruddin Farah

somalischer Schriftsteller; Werke: Romane, Drehbücher und Hörspiele, u. a. Romantrilogien "Variationen über das Thema einer afrikanischen Diktatur", "Blood in the Sun", "Young thing"; "Gekapert"

* 24. November 1945 Baidoa

Herkunft

Nuruddin Farah, Moslem, wurde am 24. Nov. 1945 als viertes von zehn Kindern im damals unter italienischer Kolonialherrschaft stehenden südsomalischen Baidoa geboren. Sein Vater Hassan war Kaufmann und Dolmetscher für die britische Kolonialmacht, seine Mutter Fatuma Aleli war eine professionelle Geschichten-Erzählerin wie auch zwei von F.s Urgroßvätern. 1947 zog die Familie nach Kallafo in der von den Briten besetzten Region Ogaden, die bald darauf unter äthiopische Kontrolle fiel. Außer F. und einem in England lebenden Bruder haben alle Geschwister die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen.

Ausbildung

In der Koranschule, in die F. bereits als Vierjähriger geschickt wurde, lernte er Arabisch und bekam den Ehrentitel "Haafizul Qur'an", weil er das ganze heilige Buch auswendig konnte. Er verdiente sich schon im Kindesalter Geld als Briefeschreiber für Analphabeten. Später besuchte F. eine christliche Missionsschule bzw. eine britische Kolonialschule. 1960 wurde die Republik Somalia unabhängig von Großbritannien und Italien, erst zwölf Jahre später bekam das Land eine Schriftsprache. Nach dem Schulabschluss 1963 ...